Unsere Kirche

St. Nicolai

Die Ursprünge der St. Nicolaikirche gehen nach dem Chronisten Rudolf Wendig (1893-1931 Pastor in Bützfleth) zurück bis ins Jahr 1050.  In einer Stiftungsurkunde des Klosters St. Jürgen zu Stade wird eine Kapelle zu Butesvlete als Anhängsel zu St. Willehadi  erstmals 1132 erwähnt. Nach dem Verfall dieser (Holz-)Kapelle und einem  Felsenbau im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Kirche noch in vorreformatorischer Zeit durch Hinaussetzen der Südwand erweitert.

Mit dem Bau des hölzernen Glockenturmes konnte 1671 begonnen werden. Seine Unterhaltung erforderte des öfteren größere Reparaturen (zuletzt saniert in den 80er Jahren d. letz. Jh.).

Anno 1770 wurde eine große Reparatur registriert, bei der u.a. das „Brauthaus" an der Nordwand (nur 11 Fuß groß) abgebrochen und der Altarraum völlig neu gestaltet wurde. Bei der großen Reparatur der Kirche im Jahr 1770 wurde auch der jetzt vorhandene Altar ganz neu hergestellt. Er ist eine Arbeit des Tischlers Hans Michael Keßler aus Borstel. Die jetzige Kanzel ist in Stade angefertigt, im Jahre 1682 geliefert und nach dem Umbau 1770 an die Südwand gesetzt worden.

1832 gab es noch einmal eine große Reparatur, als ein Stück des aus Felsen aufgeführten Mauerwerks an der langen Südwand eingestürzt war, nur ein kleiner Teil der Felsenwand ist dabei erhalten geblieben und steht noch heute. So hatte das Kirchengebäude das jetzt noch vorhandene äußere Aussehen bekommen.

Die Außenmaße betragen (rund): 36, 5 m Länge, 11, 5 m Breite und 28 m Höhe (davon 13 m Dachreiter).

Kirchenbank

Öffnungszeiten

Interessierte Besucher können unsere Kirche vom 15. Mai bis zum 15. September fast immer mittwochs bis freitags von 14.00 bis 16.00 Uhr besichtigen.

Kunstgegenstände

in chronologischer Abfolge:

Wandkruzifix aus dem 13. Jh. (Reliefs auf dem Holzkreuz: links Stier mit Schriftband St. Lucas, unten Engel mit Schriftband St. Matthäus, rechts Löwe mit Schriftband St. Marcus, oben Buchstaben INRI)

Taufstein vermutl. 16. Jh.

Standkruzifix Anf. 17. Jh. (auf dem Altar)

Kanzel 1682 (Fünf Brüstungsfelder mit Rundbogenblende: Markus mit Löwe - Christus mit Weltkugel - Lukas mit Stier - Johannes mit Adler. Auf dem Treppenpfosten Paulus, links des Seitenportals Petrus. Treppe und Kanzel mit Bibelversen geschmückt. Schalldeckel mit Taube. Kartuschen mit Inschriften bzw. Wappen, von links nach rechts: Rest.1937/38 - Wappen: Schild, Hammer, Amboss - Wappen: Tor, 3 Türme - Wappen: Schild, Herz, Pfeil, Sterne - Don. 1682. Oben: Vollplastik: Auferstandener mit Siegesfahne)

Epitaph für Pastor Johannes Hoffmann, 1690 (Ölgemälde, Barockrahmen, oben: Johannes der Täufer mit Krummstab und erhobener rechter Hand)

Historischer Nachbau der Orgel (1703-05 gebaut vom Orgelbauer Johann Werner Klapmeyer aus Glückstadt, einem der ersten Gehilfen von Arp Schnitger) von Fa. Hillebrand aus Altwarmbüchen (1986). Ausführliche Informationen können Sie bei der Orgel Akademie Stade erhalten. Das Buch mit CD „Orgel-Stadt Stade", in dem u. a. unsere Orgel beschrieben ist, können Sie ebenfalls über die Orgel Akademie Stade beziehen.

Altar um 1770 (jetzt mit Altarbild von 1890, Kopie der Antwerpener Kreuzabnahme von Rubens angefertigt von F. Bültzing, Stade; über dem Altarbild befinden sich zwei Gesetzestafeln, den Abschluss bildet ein Aufsatz mit dem Jahve-Namen (hebräisch), von dem Blitze und Strahlen ausgehen; die Hohlräume in den Eckpfosten der Altarschranken dienten früher als Taufbecken (links) und Armenstock (rechts); )

„Auferstehung", ehem. Altarbild um 1770 (Öl auf Leinwand)

Wandbild: Pastor Jacob Roesing, vermutl. um 1794 (war Pastor in Bützfleth von 1745-1794, schon seit 1740 dem Amtsvorgänger zur Seite gestellt)

Wandbild: Emmausjünger 1916 (Heinrich Reese, vermutl. mit der Darstellung eines Kriegsgefangenen in einer Bützflether Bauernfamilie)

Fregatte "Hansa" urspr. um 1900, überarbeitet und neu aufgetakelt von Gerhard Frankenstein im Jahr 2001

elektrifizierte Kronleuchter (von der Fa. Oehlmann neu erstellt, 2001)

in der Advents- und Weihnachtszeit: ca. 40 cm große getöpferte Krippenfiguren (von Elke Rust, 2002) im Altarraum

Entwicklung

Treibmineralschäden im gesamten Mauerwerk machten seit Mitte der 80er Jahre eine gründliche Sanierung der Kirche nötig. Aus Kostengründen wurden diese in verschiedenen Bauabschnitten durchgeführt. Letztlich sind alle Außenmauern erneuert worden. Eine grundlegende Innenraumrenovierung hat sich angeschlossen. Dazu gehörte auch die Erneuerung des Heizungssystems. Im Zuge der letzten Sanierungsmaßnahme (1997 - 2001) wurde auch der Dachreiter der Kirche vollständig erneuert. Am 16. Juni 2002 hat unser Landessuperintendent Manfred Horch die Kirche in einem feierlichen Gottesdienst wiedereingeweiht.